Beauftragte für Erinnerungskultur

Erinnerungen bestimmen mit, wer wir sind. Sie sind bedeutsam für unser Handeln und unsere Entscheidungen in der Gegenwart. Ohne Erinnerung können wir unsere Gegenwart nicht verstehen und verfehlen unsere Zukunft. Individuelles und kollektives Erinnern stiftet also Identität und gibt Orientierung. Ein Staat, der seine Geschichte vergisst oder verdrängt, beraubt sich seiner Erfahrungen, um richtige Entscheidungen für die Gegenwart zu treffen.

Aus persönlicher Erfahrung wissen wir, wie wichtig das Gedächtnis ist: Ohne Erinnerung, ohne das Zurückgreifen-Können auf eigene oder gemeinsame Geschichte, verliert ein Mensch seine Individualität und ist nicht lebensfähig.

Auch der Glaube lebt aus der Erinnerung: Vergegenwärtigendes Erinnern ist fester Bestandteil der jüdischen und christlichen Religion. So erinnern sich jüdische Menschen zum Pessachfest an die Befreiung aus Ägypten, als wären sie selbst dabei gewesen. Ähnliches geschieht wenn Christen Abendmahl feiern. Die Kirche ist eine Erinnerungsgemeinschaft, jeder Gottesdienst ist eine Erinnerung an Gottes Willen. Indem Menschen sich Gottes Worte und Taten vergegenwärtigen, können sie sich die Erfahrungen mit Gott aneignen, die frühere Generationen gemacht haben und sie mit der eigenen Situation verknüpfen. Grundlage dafür ist das Versprechen Gottes, seine Schöpfung nicht zu vergessen, sich an den Menschen zu erinnern im Sinne seiner Zuwendung.

Profiliert kirchliche Erinnerungskultur theologisch:

  • Konzept für kirchliche Erinnerungsarbeit  der EKBO erstellen und etablieren (gemeinsam mit Generalsuperintendentin und wissenschaftlichem Beirat: stellvertretende Leitung und Geschäftsführung dieses Gremiums) - Beginn Frühjahr 2015
  • theologische  und spirituelle Formen kirchlicher Erinnerungskultur entfalten mit theologischen Themen wie Schuld, Buße, Vergebung, Versöhnung; Andachtsformen und interkonfessionelle Gedenkgottesdienste liturgisch entwickeln und durchführen, Predigthilfen für besondere Gedenktage erstellen (z.B.ökumenische und multireligiöse Gds am 9.11.14, 20.1.15, Tag der Wannseekonferenz und 18.3.15 , Befreiung Sachsenhausen, Zeremonien anlässl. Stolpersteinverlegungen mit Schülern und Gemeinden im November, Februar und März, Einweihung von Erinnerungstafeln, Veranstaltung zu 70 Jahre Kriegsende)


Koordiniert die kirchliche Erinnerungsarbeit im Bereich der EKBO:

  • Ansprechpartnerin und Beratung kirchlicher Erinnerungsorte (Profil erstellen, pädagogische Angebote fördern, Veranstaltungen koordinieren)
  • Geschäftsführung Beirat Lernen an kirchlichen Erinnerungsorten 1933-1945.1989
  • Mitarbeit in  Leitungsgremien und an Konzeptionen einiger kirchlicher Erinnerungsorte (z.B. Martin-Luther-Gedächtniskirche seit Nov. 2014, Lieberose/Jamlitz seit Februar 2015)
  • Mitarbeit am Bildungskonzept der EKBO


Gibt Impulse zu Veranstaltungen und Projektenüber aktuelle erinnerungsrelevante Themen, Daten und Persönlichkeiten im Bereich der Kirche:

  • Gedenkkalender für die EKBO erstellen (2016)
  • Mitwirkung an der thematisch bezogenen Terminplanung von Bischof, Generalsuperintendentinnen und Kirchenleitung
  • Kommunikationsnetze und -strategien für kirchenleitendes Handeln zu Erinnerungsdaten und -themen entwickeln (wer ist wofür zuständig)
  • Öffentlichkeitsarbeit: Zusammenarbeit mit Pressestelle, eigene Internetseite der EKBO mit Verlinkung zu kirchlichen Erinnerungsortenund Hinweisen auf aktuelle Veranstaltungen 


Plant und veranstaltet für die EKBO mit anderen staatlichen oder zivilgesellschaftlichen Erinnerungsträgern Vorträge, Seminare und Ausstellungen:

  • Kontakt und Vernetzung mit Gedenkstätten des Landes und Bundes (Stäko, Hohenschönhausen, Haus der Wannseekonferenz)
  • Kooperation mit der Stiftung Topographie des Terrors (gemeinsam mit GDW und Topographie: Ausstellung 2017 zum Kirchentag  „Kirche im Nationalsozialismus zwischen Anpassung und Widerstand; Forum Erinnerungskultur auf dem Kirchentag 2017)
  • Z.T. Mitarbeit in deren Gremien und wissenschaftlichen Beiräten (Mitglied AK1 Brandenburgische Gedenkstätten)
  • Kontaktpflege mit den zuständigen Kulturverwaltungen und -politikern von Senat/ Land und Bund (z.B.Treffen mit Staatssekretären Gorholt und Renner)
  • Gemeinsame Planungs- und Initiativgruppen zur Konsultation über Brennpunkte und Standortbestimmungen der Erinnerungspolitik (Konsultationen mit Bund Deutscher Kriegsgräberfürsorge und Vertretern von SenKult, Bund,über aktuelle Formen und Probleme in der Erinnerungskultur seit Februar 2015)
Gedenkenstelle Feld der Erinnerung in Berlin. Gibt es richtiges Erinnern? Wir fragen Marion Gardei

Gedenkenstelle Feld der Erinnerung in Berlin. Gibt es richtiges Erinnern? Wir fragen Marion Gardei | Eine Produktion der eikon in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirche in Deutschland und SAT.1

Das Geheimnis der Erlösung kommt aus der Erinnerung

Interview mit Marion Gardei auf Radio Paradiso (05.02.2017)

Erinnern als Auftrag der Kirche 

Die Erinnerungskultur unserer Kirche hat die Aufgabe, gegen das allgemeine Vergessen zu wirken. Sie erinnert an mörderische Systeme und Unrecht, das Menschen begangen haben. Auch an die eigene Verstrickung, ihr Schweigen oder Mitmachen und damit an die Schuld, die sie in der Vergangenheit häufig auf sich geladen hat. Sie erinnert an die Opfer, um ihr Andenken zu wahren. Auch an die, die ihre Stimme erhoben haben gegen Gewalttaten und Unmenschlichkeit, die aus christlichem Gewissen heraus versuchten, Widerstand zu leisten und dafür häufig mit dem eigenen Leben bezahlen mussten. 

Die Gedenk- und Erinnerungsarbeit der Kirche richtet sich vor allem an die Zeit der Nazidiktatur und die Situation von Kirche und Christen in der DDR. Die EKBO erinnert darüber hinaus aus aktuellem Anlass oder zu Jubiläen an bestimmte Menschen, Daten oder Ereignisse, aus denen Menschen für ihre Gegenwart lernen können.

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