Kirchliche Gedenkorte erinnern z.B. an christlich motivierten Widerstand in der Nazizeit – sowohl der Bekennenden Kirche als auch Einzelner – und der DDR Diktatur. Sie zeugen aber auch von Versagen und Anpassung der Kirche. Was können wir daraus für heute lernen? Wie können wir die Erfahrungen aus der Geschichte mit jungen Menschen teilen und welche Bedeutung hat die Geschichte christlichen Widerstands für ihr eigenes Handeln?
Die Arbeit an den kirchlichen Erinnerungsorten wird in unserer Kirche fast ausschließlich von Ehrenamtlichen geleistet. Sie stehen als Kontaktpersonen zur Verfügung, koordinieren Termine und Veranstaltungen, halten die Orte zur Besichtigung offen, bieten Führungen, Seminare und Andachten an den Orten für verschiedene Altersgruppen an und führen oft intensive, manchmal seelsorgerliche Gespräche mit den Besucherinnen und Besuchern.
Die Ausbildung bietet einen Überblick über die kirchliche Erinnerungsarbeit und führt historisch in die Zeit des Nationalsozialismus sowie in die Zeit der DDR ein. Sie reflektiert den aktuellen Stand der Erinnerungskultur und setzt sich mit deren Grundthemen auseinander. Sie soll Mitarbeitende an kirchlichen Gedenk- und Lernorten historisch, theologisch und pädagogisch qualifizieren, um mit Einzelbesuchenden und Gruppen verschiedenen Alters zu arbeiten. Dabei werden auch eigene biographische Zugänge bzw. persönliche Erfahrungen reflektiert, sodass das gemeinsame Lernen ganzheitlich geschieht und neben Vorträgen die kollegiale Beratung in der Gruppe sowie gemeinsame spirituelle Erfahrungen zum Thema Raum finden.
Zielgruppen sind:
In der 2. Phase der Ausbildung soll die Arbeit der Teilnehmenden vor Ort supervidiert werden, indem die Gruppe eine Führung bzw. ein Lernangebot des jeweiligen Erinnerungsortes durch die dort tätigen Ehrenamtlichen wahrnimmt und ihn berät.
Die Teilnehmenden erhalten mit der Ausbildung eine zertifizierte Qualifikation, um selbständig an den kirchlichen Lern- und Erinnerungsorten ehrenamtlich zu arbeiten, auf Wunsch werden auch Tätigkeitsbereiche vermittelt. Sie bietet zudem über die Ausbildungszeit die Möglichkeit zur Vernetzung mit kollegialer Beratung.
Die Fortbildung wird in Kooperation mit staatlichen Gedenkstätten, kirchlichen Erinnerungsorten und dem AKD angeboten. Sie soll als Langzeitzeitfortbildung über den Zeitraum von ca. einem Jahr durchgeführt werden, mit 1-2 Treffen im Monat (eine Theorieeinheit, ein Besuch eines Erinnerungsortes), vorzugsweise samstags 10-16 Uhr. Eine Modulisierung ermöglicht Interessierten die Teilnahme an nur einzelnen Veranstaltungen. Am Ende steht eine Zertifizierung bei regelmäßiger Teilnahme.
Seminarmodule sollen zu folgenden Schwerpunkten angeboten werden: